Ein erfülltes Arbeitsleben ist eine wichtige Dimension der Lebensqualität vieler Menschen überall auf der Welt. Es ist in diesem Zusammenhang wichtig, dass Jugendliche eine adäquate Ausbildung erhalten, um überhaupt in den Arbeitsmarkt eintreten zu können. Die Verfasstheit des Bildungssystems spielt hier eine entscheidende Rolle. In unserem Partnerland Sambia werden einige Aspekte des dualen Bildungssystems Österreichs als zukunftsfähige Instrumente angesehen. Wir freuen uns sehr über dieses Interesse und über die erfolgreiche Zusammenarbeit in diesem Bereich, erst kürzlich wieder in Form eines Delegationsbesuchs von Vertretern des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie der Wirtschaftskammer Oberösterreich nach Sambia und der Teilnahme beim zweiten INDABA im sambischen Parlament.
Über eine Milliarde lohnabhängig Beschäftigte verfügen aber trotz harter Arbeit nicht einmal über genügend Einkommen, um für den eigenen und den Lebensunterhalt ihrer Familien aufkommen zu können. Oft ist ihre Arbeit zudem gefährlich und/oder ausbeuterisch. Langfristig gesehen erodiert diese Problematik friedliche Gesellschaften und schädigt die Volkswirtschaft.
Menschenwürdige Arbeit und ein existenzsicherndes Einkommen sind zwei wesentliche Eckpfeiler für ein zufriedenstellendes und erfülltes Leben. Auch gibt es zahlreiche Verbindungen zu allen 17 Sustainable Development Goals, nicht nur SDG 8. Bei der jährlichen FAIRTRADE Ausstellung im Parlament wird die Relevanz der Thematik im Rahmen des Parlamentarischen NordSüdDialogs aufgezeigt.
Ihre
Jutta Kepplinger
Projektleiterin Parlamentarischer NordSüdDialog
Parlamentarischer NordSüdDialog
Großer Erfolg: Zweites INDABA in Sambia
Beim zweiten INDABA (Diskussionsveranstaltung) zum Thema “Job creation for our Zambian Youth – from challenges to action” diskutierten mehr als 150 Interessierte aus Politik, Wissenschaft, dem Bildungsektor, Wirtschaft und Zivilgesellschaft über mögliche zukunftsfähige Veränderungen im sambischen (Aus)Bildungssystem. Ziel dieser vom Parlamentarischen NordSüdDialog initiierten Veranstaltungsreihe ist es, den von der Ministerin für Hochschulbildung, Hon. Nkandu Luo, angestoßenen Reformprozess bestmöglich zu unterstützen. Österreichische Expertise und Erfahrungen mit dem dualen Bildungssystem waren Teil des INDABA.
Am 27. März findet wieder ein FAIRTRADE Ausstellung für alle Abgeordneten zum Nationalrat, parlamentarischen Mitarbeiter*innen sowie Mitarbeiter*innen der Parlamentsdirektion und -klubs statt. Mit diesen Veranstaltungen sollen die politischen Entscheidungsträger*innen für unterschiedliche Aspekte des fairen Handels und der Sustainable Development Goals sensibilisiert werden. In diesem Jahr liegt der inhaltliche Schwerpunkt der Veranstaltung auf existenzsichernden Löhnen. Der sogenannte "Living Wage" basiert auf dem Konzept, dass Arbeit ein ausreichendes Einkommen zur Deckung der Lebenshaltungskosten einer Familie bieten und die Teilhabe am sozialen Leben ermöglichen soll. FAIRTRADE garantiert einen existenzsichernden Mindestlohn und leistet damit einen wesentlichen Beitrag dafür, dass Kleinbauernfamilien und lohnabhängige Beschäftigte auf Plantagen im globalen Süden ein sicheres und gutes Leben führen und über ihre Zukunft selbst bestimmen können.
Die Förderung eines dauerhaften, breitenwirksamen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums, einer produktiven Vollbeschäftigung und menschenwürdiger Arbeit für alle (=SDG 8), ist ein wesentliches Element der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung. Ein wichtiger normativer Bezugspunkt für das SDG 8 ist das Decent Work-Konzept der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Das ILO Konzept basiert auf den vier Säulen Schaffung von Arbeitsplätzen, sozialer Schutz, Einhaltung internationaler Arbeitsrechte und -standards sowie sozialer Dialog. Diese Schlüsselaspekte menschenwürdiger Arbeit sind auch in anderen SDGs eingebettet.
Decent work braucht entsprechende politische Maßnahmen
Ein adäquater Mix aus öffentlichen und privaten Investitionen in Kombination mit soliden politischen Maßnahmen, die internationale Menschenrechts- und Arbeitsstandards berücksichtigen, begünstigt den Aufbau eines inklusiven Arbeitsmarktes, der den gleichberechtigten Zugang von Frauen zu bezahlter und menschenwürdiger Arbeit ermöglicht.
In der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung kommt die berufliche Aus- und Weiterbildung in mehreren Zielen vor. Die Berufsbildung ist beispielsweise ein wesentlicher Bestandteil des Bildungs-SDG 4 (SDG 4.3 und SDG 4.4.). Aber auch in SDG 8, nachhaltiges Wirtschaftswachstum und menschenwürdige Arbeit, wird die Notwendigkeit einer angemessenen, qualitativ hochwertigen Bildung sowie der Erlangung von relevanten Fähigkeiten und Fertigkeiten für das (Berufs)Leben als bedeutsam unterstrichen.
Die Diskussion über existenzsichernde Löhne und Einkommen ist keineswegs auf den globalen Süden beschränkt. Auch in vielen europäischen Ländern liegt das Niveau des gesetzlichen Mindestlohns unterhalb der Armutsschwelle. Das Phänomen der Working Poor ist auch in Europa bekannt, wobei deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern bestehen. Der Autor diskutiert die Möglichkeiten europaweiter Regeln und einer europäischen Mindestlohnpolitik.
Gegenstand des Vortrags von Dr. Arno Sonderegger, Senior Lecturer für Afrikanische Geschichte und Gesellschaften am Institut für Afrikawissenschaften der Universität Wien, sind drei südafrikanische Intellektuelle, die drei verschiedenen Generationen angehören und unterschiedlich prägenden Rahmenbedingungen ausgesetzt waren. Nelson Mandela (1918-2013), Stephen Bantu Biko (1946-1977) und Trevor Noah (geb. 1984). Was sie eint ist ihr Bemühen um Befreiung und ihr Beitrag im südafrikanischen Befreiungskampf.
Datum: Donnerstag, 21. März 2019, ab 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: SADOCC-Bibliothek, Favoritenstraße 38/18/1, 1040 Wien
Öffentlicher Sektor & Zivilgesellschaft – Kooperation im internationalen Kontext
In vielen Ländern haben zivilgesellschaftliche Organisationen kein leichtes Standing in Politik und Gesellschaft. Wie können es NGOs dennoch schaffen, ihre Agenden in den Bereichen Menschenrechte, Bildung, Empowerment und Inklusion von benachteiligten gesellschaftlichen Gruppen voranzutreiben?
Diskussion über Bildungsinitiativen im Rahmen eines IZ-Salons.
Datum: Mittwoch, 27. März 2019, 17.30 bis 19.00 Uhr
Veranstaltungsort: IZ – Vielfalt, Dialog, Bildung - Dresdner Straße 82, 1200 Wien
Vermessungen des Krieges. (Zwangs-)Rückkehr und Wiederaufbau in Syrien
Während der brutale Krieg in Syrien noch nicht beendet ist, propagieren sowohl das Regime in Damaskus als auch die weiteren am Krieg beteiligten Staaten eine Normalisierung der Lage. Mit Wiederaufbaumaßnahmen soll der Eindruck erweckt werden, dass nun das Ende von Vertreibungen und Bombardierungen erreicht sei.
Datum: Donnerstag, 11. April 2019, 19.00 bis 21.00 Uhr
Veranstaltungsort: Diplomatische Akademie, Favoritenstraße 15a, 1040 Wien
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Dieses Dokument wurde mit finanzieller Unterstützung der Österreichischen Entwicklungs- und Ostzusammenarbeit (OEZA) und des Landes Oberösterreich erstellt. Die darin vertretenen Standpunkte geben die Ansichten der Redakteur_innen und Autor_innen wieder und stellen somit nicht die offizielle Meinung der OEZA, des Landes Oberösterreich sowie des VIDC dar.