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Inhalt 2/2018
Editorial
Beiträge
Johannes Wallacher: Ethische Maßstäbe für den Welthandel
Katy Wright: Starting with People
Ralf Guth: Wirtschaftswachstum als Staatsziel
Parlamentarischer NordSüdDialog
Parlamentarische Kooperation mit Zambia
Schwerpunkt: Fairer Handel im Kontext der Nachhaltigkgeit
FAIRTRADE Informationsausstellung im Parlament
Hinweise und Veranstaltungen
REloading Feminismus: Gender Equality and YOU
WELT WEITer DENKEN
African futures: key trends to 2035
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!
 
Die vergangenen Aktivitäten des Parlamentarischen NordSüdDialogs standen ganz im Zeichen des fairen Handels und einer gerechten, inklusiven Wirtschaft. Zahlreiche SDGs beziehen sich auf oder stehen in engem Zusammenhang mit einer notwendigen Neuausrichtung der globalen Wirtschaftsordnung und der kritischen Reflexion internationaler Handelsbeziehungen. Die Agenda 2030 spricht in ihrer Vision von einer Welt, in der  ALLE Menschen ein von Wohlstand geprägtes und erfülltes Leben genießen können. Um dies zu erreichen sind wohl noch weitrechende Anstrengungen notwendig. Im Newsletter werden Möglichkeiten und Initiativen präsentiert.
 
Beiträge
Johannes Wallacher: Ethische Maßstäbe für den Welthandel
Der Autor ist Professor für Sozialwissenschaften und Wirtschaftsethik in München und argumentiert, dass Wirtschaftswachstum kein Selbstzweck ist. Die Qualität dieses Wachstums ist von entscheidender Bedeutung, wird jedoch in den bestehenden Strukturen und Paradigmen zu wenig beachtet. Die fehlende Koordination, mangelnde Kohärenz und negative Verteilungseffekte internationaler Handelsabkommen mit vereinbarten sozialen und ökologischen Standards erweisen sich zunehmend als problematisch für die Menschen. Wachstum sollte danach bemessen werden, ob es breitenwirksam und nachhaltig ist. Es benötigt Ordnungsstrukturen, welche die Austauschbeziehungen möglichst fair und gerecht gestalten.

Johannes Wallacher: Ethische Maßstäbe für gerechte Regeln des Welthandels. In: Wirtschaftsdienst 2018 | Sonderheft; ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft.
 
Katy Wright: Starting with People
Durch das große Ausmaß von Ungleichheit in vielen Staaten Afrikas konnten die Vorteile des jüngsten Wirtschaftswachstums dieser Länder deren ärmste Bevölkerungsschichten nicht erreichen. Die Bekämpfung dieser Ungleichheiten stellt ein vorrangiges politisches Ziel dar und dieses Ziel muss die Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt rücken und nicht die Interessen ausländischer Investoren. Die Autorin propagiert den "Aufbau einer menschlichen Wirtschaft für Afrika" und die entsprechende Änderung der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Katy Wright: STARTING WITH PEOPLE. A human economy approach to inclusive growth in Africa. Oxfam International, Oxford, 2017.
 
Ralf Guth: Wirtschaftswachstum als Staatsziel
Wirtschaftwachstum soll als Staatsziel in der Verfassung verankert werden, denn die Republik Österreich bekennt sich zu einem wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort, als Voraussetzung für Wachstum und Beschäftigung. Diesen Vorschlag findet der Autor nicht nur umweltpolitisch, sondern auch demokratiepolitisch bedenklich. Er argumentiert, dass eine intakte Umwelt, sauberes Wasser und gesunde Luft lebensnotwendig sind. Die ökologischen Gefahren des Klimawandels sind augenscheinlich und werden auch der Wirtschaft schaden.

Ralph Guth: Wirtschaftswachstum als Staatsziel? Was Zwentendorf und die dritte Piste in Schwechat unterscheidet. Kommentar. März 2018. 
 
Parlamentarischer NordSüdDialog
Parlamentarische Kooperation mit Zambia
Aktuell, d.h. in der Woche vom 3. bis zum 9. Juni 2018, findet ein Arbeitsbesuch einer Delegation hochrangiger parlamentarischer Mitarbeiter_innen der National Assembly of Zambia in Wien statt.
 
Ziele des Besuchs sind einerseits die Definition der Struktur und des Inhalts eines demokratiepolitischen Bildungsprogramms für sambische Schüler_innen, die die National Assembly of Zambia besuchen. Dieses wird in Kooperation mit der Abteilung "Politische Bildung" des Österreichischen Parlaments erarbeitet. Die Basis dafür wurde in einem umfangreichen Workshop im Februar in Lusaka gelegt.
 
Andererseits wird das INDABA (Anm: Zulu/Xhosa Ausdruck für eine wichtige Versammlung) im sambischen Parlament vorbereitet, das im Oktober zum Thema "Job creation for our Zambian Youth - from challenges to action" stattfinden wird. Diese Veranstaltung ist der Beginn einer Reihe von INDABAS im sambischen und österreichischen Parlament, die sich mit einem Schwerpunktthema des Parlamentarischen NordSüdDialogs befassen, nämlich dem Sustainable Development Goal 4 (Hochwertige Bildung und Ausbildung für alle). 

Ebenfalls Teil des Arbeitsbesuchs ist ein Monitoring Workshop.
 
Schwerpunkt: Fairer Handel im Kontext der Nachhaltigkgeit
Das Ziel von FAIRTRADE ist, dass Kleinbauernfamilien und Beschäftigte auf Plantagen im globalen Süden ein sicheres und gutes Leben führen und über ihre Zukunft selbst bestimmen können, und zwar durch faire Preise für ihre Anbauprodukte und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Mit der Strategie „Leben verändern durch Wandel im Handel“ (Changing Trade, Changing Lives) verbindet FAIRTRADE weltweit die Menschen in den Produzent_innenorganisationen mit Unternehmen und Konsument_innen.

FAIRTRADE Österreich

Wofür steht das FAIRTRADE Siegel
FAIRTRADE Informationsausstellung im Parlament
Am 16. Mai 2018 fand im Rahmen des Parlamentarischen NordSüdDialogs die mittlerweile bereits traditionelle FAIRTRADE Informationsausstellung im Parlament statt. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka eröffnete noch vor der Plenarsitzung in Anwesenheit der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures und zahlreicher Abgeordneter die Ausstellung mit einem fairen Frühstück.
 
FAIRTRADE ist ein etabliertes und funktionierendes System im globalen Handel, das zu einer Messlatte für nachhaltiges und faires Wirtschaften innerhalb demokratischer Strukturen geworden ist. Damit leistet FAIRTRADE auch einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der Sustainable Development Goals, u.a. dem SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum.

Parlamentarischer NordSüdDialog: Nachlese der Veranstaltung

Parlamentskorrespondenz Nr. 531
 
Hinweise und Veranstaltungen
REloading Feminismus: Gender Equality and YOU
Das Netzwerk REloading Feminismus lädt gemeinsam mit der Sektion Frauen und Gleichstellung im Bundeskanzleramt zu einem Workshop, bei dem die EU-Politik zur Geschlechtergleichstellung mitgestaltet wird. Im Rahmen des österreichischen Vorsitzes im Europäischen Rat im Herbst 2018 findet im Oktober in Wien eine internationale Konferenz zum Thema „Gender Equality and YOU. Young Voices. Joint Initiative.“ statt. Bei der Konferenz wird es darum gehen, wie Gender Equality zukünftig in der EU ausschauen soll. Um diesen Dialog auf Augenhöhe vorzubereiten wird auch der Vorbereitungsprozess offen und partizipativ gestaltet.

Datum: 21. Juni 2018, 16:30 Uhr
Veranstaltungsort: Depot, Breitengasse 3, 1070 Wien

Homepage REloading Feminismus
 
WELT WEITer DENKEN
Die globalen Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) wurden von tausenden Expert_innen und der UNO definiert und sollen weltweit einen tiefgreifenden Wandel auslösen. Was bedeutet dies für die Zivilgesellschaft? Wie werden diese Ziele Migration und Flucht beeinflussen? Wird darin die Änderung des Lebensstils in den Industrieländern abgebildet?

Datum: 22./23. Juni 2018
Veranstaltungsort: Burg Schlaining, Südburgenland

Homepage SOL - Solidarität, Ökologie und Lebensstil
 
African futures: key trends to 2035
In diesem Policy Brief des Institute for Security Studies werden unterschiedliche Aspekte verschiedener Transformationen in Afrika bis zum Jahr 2035 auf Basis vorhandender Daten und Fortschreibungen skizziert. Indikatoren wie das demographische Wachstum, Urbanisierung oder der Grad an Demokratie beschreiben die ökonomischen, sozialen und institutionellen Entwicklungen. Ein Resümee ist: "Overall, Africa's story reveals a positive trend. Yet this trend is neither stable nor even."

Bello-Schünemann et.al: POLICY BRIEF African futures
Key trends to 2035. Institute for Security Studies. Pretoria, 2017.