Wir Menschen sind nicht alle gleich, aber wir sollten zumindest gleiche Chancen haben! Ungleichheiten in allen ihren Dimensionen verhindern, dass Menschen und Gesellschaften ihr volles Potenzial ausschöpfen können. Die Beseitigung von Ungleichheiten ist ein wesentliches Ziel der Sustainable Development Goals und - ebenso wie Bildung - wichtig für die Erreichung aller SDGs. Vor allem die Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern sind immer noch wesentliche Herausforderungen der gesellschaftlichen Entwicklung. Im Newsletter lesen Sie mehr darüber.
Ihre
Jutta Kepplinger
Projektleiterin Parlamentarischer NordSüdDialog
Schwerpunkt: Weniger Ungleichheiten in allen Dimensionen
Ungleichheiten innerhalb einer Gesellschaft beschränken die Möglichkeiten einzelner Gruppen, sich am wirtschaftlichen, politischen, sozialen und kulturellen Leben zu beteiligen bzw. einen sinnvollen Beitrag dazu zu leisten und stellen damit einer der größten Hindernisse für eine nachhaltige Entwicklung dar. Das Ziel 10 der Sustainable Development Goals (SDGs) zielt auf die Reduktion von Ungleichheiten sowohl innerhalb als auch zwischen Staaten ab. Bis 2030 sollen alle Menschen zu Selbstbestimmung befähigt und ihre Inklusion gefördert werden.
Der World Inequality Report 2018 zeigt auf, dass Ungleichheiten in nahezu allen Weltregionen in den letzten Jahren zugenommen haben. Der Umstand, dass das Niveau an Ungleicheit trotz ähnlicher ökonomischer Voraussetzungen sehr unterschiedlich ist, unterstreicht die wichtige Rolle von nationalen Gesetzen, Politiken und Programmen, um Chancengleichheit herzustellen.
Europäische Politiken zur Gleichstellung – nur noch schöne Worte
Die Gleichstellung der Geschlechter ist weltweit nicht hergestellt. Auch in der EU ist ein schleichender Abbau der politischen Arbeit im Zusammenhang mit der Geschlechtergleichstellung zu beobachten. Die Autorin analysiert 30 Jahre EU-Gleichstellungspolitik und attestiert die Umkehrung von Prioriäten in Bezug auf die Gleichheit der Geschlechter, etwa durch weichere Formulierung von Zielen oder das Weglassen konkreter Vorgaben.
Das Thema Geschlechterungleichheit wird nicht selten aus dem Blickwinkel der Traditionen indigener Kulturen argumentiert, also dass trotz der Existenz eines Rechtssystems, das Frauen gleiche Rechte zugesteht, gesellschaftliche Normen Ungleichheit verlangen und damit faktisch bewirken. Der Autor untersucht diese anscheinend kulturbedingten Wurzeln der Unterdrückung und die Ansicht, dass diese sich in afrikanischen Gesellschaften häuften.
Staatsbürgerschaft, Gender und globale Ungleichheiten
Das Geschlecht und die Staatsbürgerschaft sind global betrachtet zwei entscheidende Faktoren für Ungleichheit. Sie haben erhebliche Auswirkungen auf das Leben und die Lebenschancen derjenigen, die davon "betroffenen" sind - eben als Inkludierte oder als Exkludierte. Gerade in diesen Bereichen hat es aber wenig Fortschritt gegeben.
"Der Paß ist der edelste Teil von einem Menschen. Er kommt auch nicht auf so einfache Weise zustand wie ein Mensch. Ein Mensch kann überall zustand kommen, auf die leichtsinnigste Art, aber ein Paß niemals. Dafür wird er auch anerkannt, wenn er gut ist, während ein Mensch noch so gut sein kann und doch nicht anerkannt wird."
Aus: Bertolt Brecht - Flüchtlingsgespräche 1940/41.
Im Oktober 2018 unternahmen die österreichischen Abgeordneten der Joint Parliamentary Peer Group (JPPG) ihre erste Delegationsreise nach Sambia. Ziele waren u.a. das gegenseitige Kennenlernen mit den sambischen Abgeordneten, der Besuch verschiedener thematisch relevanter Institutionen und Organisationen, sowie der Austausch von Erfahrungen in Bezug auf die Implementierung des SDG 4 in Sambia. In einem Interview schildern Abg.z.NR Nico Marchetti, Abg.z.NR Eva-Maria Holzleitner und Abg.z.NR Stephanie Cox ihre Eindrücke.
Am 8. und 9. Oktober fand das erste INDABA zum Thema „Job creation for our Sambian youth – from challenges to action“ in Lusaka statt. Dies ist Teil des (inter)nationalen Austauschs im Rahmen des Parlamentarischen NordSüdDialogs in Bezug auf die Implementierung des Sustainable Development Goal 4 (SDG 4), nämlich der Gewährleistung einer integrativen und gerechten hochwertigen Bildung und Förderung von Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle in Österreich und Sambia.
PNSD Brief zu SDG 4
Bildung stattet Lernende aller Altersgruppen mit den notwendigen Fähigkeiten und Werten aus, um verantwortlicher Weltbürger*innen zu sein. Im Parlamentarischen NordSüdDialog steht das SDG 4 - inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten - im Fokus der Zusammenarbeit und der Bewusstseinsbildung. Bei einem Runden Tisch im Juni 2017 wurden die einzelnen Unterziele des SDG 4 im österreichischen Kontext diskutiert. Die Ergebnisse dieser Lückenanalyse sind in einem Dokument auf unserer Homepage zusammengefasst.
Weltweit gibt es 193 Millionen Menschen die arbeitslos sind und 300 Millionen, die trotz Arbeit in extremer Armut leben. Darüber hinaus leiden viele Menschen unter prekären Beschäftigungsverhältnissen oder Gesundheitsschäden, die durch mangelnden Schutz bei der Arbeit entstehen. Zum Jahrestag der Unterzeichnung der Menschenrechte laden die Stadt Wien und Südwind zur entwicklungspolitischen Tagung „Menschenrecht auf Arbeit - Gute Arbeitsbedingungen für nachhaltige Entwicklung“.
Datum: Montag, 10. Dezember 2018, 16:00 Uhr
Veransaltungort: Wiener Rathaus
Präsentation des Global Education Monitoring Reports
Die multiplen Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit Migration und Bildung sind Thema des diesjährigen Global Education Monitoring Reports, der jährlich von der UNESCO herausgegeben wird. In Kooperaton mit der Österreichischen UNESCO Kommission und der Österreichischen Forschungsstifung für Internationale Entwicklung (ÖFSE) wird der Bericht im Rahmen des Parlamentarischen NordSüdDialogs erstmals im Parlament und unter Mitwirkung der Joint Parliamentary Peer Group des PNSD präsentiert.
Datum: Dienstag, 11. Dezember 2018, 9:00 bis 11:00 Uhr
Veranstaltungort: Palais Epstein, Österreichisches Parlament
UN Women präsentiert in diesem globalen Monitoring-Bericht aktuelle Daten zum Stand der Gleichstellung der Geschlechter sowie der allgegenwärtigen Diskriminierung von Frauen und Mädchen weltweit. Der Bericht beleuchtet deshalb alle 17 Ziele aus einer Geschlechterperspektive und zeigt konkrete Möglichkeiten zu deren erfolgreicher Umsetzung bis zum Jahr 2030 auf.
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Dieses Dokument wurde mit finanzieller Unterstützung der Österreichischen Entwicklungs- und Ostzusammenarbeit (OEZA) und des Landes Oberösterreich erstellt. Die darin vertretenen Standpunkte geben die Ansichten der Redakteur_innen und Autor_innen wieder und stellen somit nicht die offizielle Meinung der OEZA, des Landes Oberösterreich sowie des VIDC dar.