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Sehr geehrte AWEPA-Mitglieder,
Liebe Leser_innen unseres Newsletters!
 

Letzten Dienstag, am 8. März, feierte die Welt den internationalen Frauentag. Das Motto der Vereinten Nationen zu diesem besonderen Tag lautete: „Planet 50-50 by 2030: Step It Up for Gender Equality". In Österreich stand der diesjährige Frauentag besonders auch im Zeichen von flüchtenden Frauen und Mädchen.

Zu den Fluchtgründen gehören nicht nur Krieg, politische oder religiöse Verfolgung, sondern auch sexuelle Gewalt, Witwenverbrennungen oder Genitalverstümmelung. Oft machen sich die Frauen alleine, womöglich mit ihren Kindern, auf den Weg in ein friedlicheres Umfeld. Angst vor Gewalt und sexuellen Übergriffen sind ständige Begleiter. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Frauen und Mädchen bestmöglich geschützt und versorgt werden.

Und diese Unterstützung soll nicht nur denen gewährt werden, welche den Weg nach Österreich geschafft haben, sondern besonders auch den Frauen, welche vor Ort leben und keine Kraft haben, die Flucht auf sich zu nehmen oder sich den Schlepper nicht leisten können. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass Menschen nicht gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen, wir müssen uns für Frieden, Demokratie, Nahrungsmittelsicherheit und Bildung einsetzen. Nicht nur im Sinne der Frauen und Mädchen, sondern im Sinne aller Menschen.

Ich wünsche Ihnen eine interessante und anregende Lektüre!​

Mit besten Grüßen,

Abg.z.NR Dr. Franz-Joseph Huainigg
stellvtr. Vorsitzender der AWEPA Sektion Österreich
 
Inhalt Newsletter Nr.60/2016
Beiträge

Christine Schirrmacher "Ehrenmorde - ein verbreitetes Phänomen"
 
Martina Odonkor "Die Gleichstellung der Geschlechter in Afrika"
 
Peacock & Barker "Working with men and boys to prevent gender-based violence"
 
FAIRTRADE Ausstellung

Sozial faire Beschaffung
 
AWEPA International

Neues AWEPA Programm "Budgetkreislauf"
 
Hinweise und Veranstaltungen

2016: African Year of Human Rights
 
Verschleiert? Unser Bild von Frauen im Islam.
 
CROSSROADS
 
Beiträge

Christine Schirrmacher "Ehrenmorde - ein verbreitetes Phänomen"
 
Mit ihrem Film “A Girl in the River: The Price of Forgiveness”, der bei der diesjährigen Oscar-Verleihung als bester Dokumentar-Kurzfilm ausgezeichnet wurde, macht die pakistanische Filmemacherin Sharmeen Obaid-Chinoy auf das Problem der Ehrenmorde in ihrem Land aufmerksam.

Die pakistanische Menschenrechtskommission verzeichnete 2014 1005 solcher Fälle - Tendenz steigend. Viele werden auch nie angezeigt oder rechtlich verfolgt, denn diese Morde sind Tabuthema. Das zuständige pakistanische Gesetz aus dem Jahr 2004 enthält eine Klausel, die es dem Vormund des Opfers erlaubt, dem Täter zu verzeihen. Und weil diese Morde zumeist innerhalb der Familie passieren, wird den Tätern häufig vergeben.

"Ehrenmorde - ein verbreitetes Phänomen"

Die EU-Studie "Ehrenmorde" von Myria Böhmecke (Referentin TERRE DES FEMMES) analysiert das Phänomen exemplarisch anhand von Länderbeispielen.
 
Martina Odonkor "Die Gleichstellung der Geschlechter in Afrika"
 
In ihrer Analyse beleuchtet Martina Odonkor Fortschritte und Hindernisse der Geschlechtergleichstellung in Afrika, die im Bericht zu den Millenniums-Entwicklungszielen für Afrika rückblickend ausgewiesen wurden, aus der Perspektive einer Frau, die in Ghana lebt.

Eine wesentliche Aussage des Berichts bezieht sich darauf, dass u.a. geschlechtsspezifische Ungleichheiten den Kausalzusammenhang zwischen Wirtschaftswachstum und Armutsminderung geschwächt haben. Wesentlich dazu bei tragen laut Odonkor Rechtsverletzungen gegenüber Frauen, die zwar am Papier, aber in der Praxis noch nicht beseitigt wurden.

Ondonkor ruft alle Frauen des afrikanischen Kontinents dazu auf, Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten zu entwickeln, ihre Kräfte zu bündeln und sowohl im kleinen wie im großen Kontext für ihr Recht auf Gleichstellung einzutreten.

"Africa Rising? Die Gleichstellung der Geschlechter in Afrika"
 
Peacock & Barker "Working with men and boys to prevent gender-based violence"
 
Geschlechterungleichgewicht verhindert Entwicklung, unterminiert Demokratie und hat negative Auswirkungen auf das Leben zahlreicher Menschen. Weltweit haben Frauenbewegungen und -organisationen für eine frauenschützende und -fördernde Gesetzgebung lobbyiert; oft erfolgreich. Dennoch, um Geschlechterverhältnisse (= Machtverhältnisse) nachhaltig zu verändern bzw. gender-basierte Gewalt zu beenden, müssen sowohl Frauen wie auch Männer aktiv in diverse Programme eingebunden werden.

"Working with men and boys to prevent gender-based violence"

Dean Peacock ist Mitbegründer und Direktor von Sonke Gender Justice Network und Gary Barker ist Internationaler Direktor von Promundo-US. Beide NGOs sind Gründungsorganisationen der MenEngage Alliance, einem globalen Netzwerk aus mittlerweile über 700 Mitgliedern, das sich aktiv für die Einbeziehung von Männern und Jungen in Aktivitäten für Geschlechtergleichheit engagiert.

In Österreich ist u.a. das VIDC (Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation) Mitglied in der Alliance. Nadja Schuster nahm für das VIDC am Second MenEngage Global Symposium “Men and Boys for Gender Justice” in Neu Delhi 2014 teil.
 
FAIRTRADE Ausstellung

Sozial faire Beschaffung
 
Die AWEPA Sektion Österreich lädt gemeinsam mit FAIRTRADE und der Initiative SO:FAIR zu einer Informationsausstellung ein.
 
Donnerstag, 17. März 2016, 8.30 bis 15.00 Uhr, Säulenhalle im Parlament
 
Die Eröffnung der Ausstellung mit einem fairen Frühstück erfolgt um 8.35 Uhr durch die Präsidentin des Nationalrates, Doris Bures. Die Südwind-Ausstellung informiert über Hintergründe und Problemfelder internationaler Produktionsketten, zeigt aber auch Möglichkeiten für ein Engagement der unterschiedlichen Ebenen der öffentlichen Verwaltung für sozial faire Beschaffung auf. Die FAIRTRADE AusstellerInnen bieten fair gehandelte Produkte zur Verkostung und zum Erwerb an.
 
AWEPA International

Neues AWEPA Programm "Budgetkreislauf"
 
AWEPA International startet ein neues, vom UK Department for International Development (DFID) gefördertes Programm im Südlichen Afrika: "Strengthening SADC Parliamentary Engagement in the Budget Cycle".
 
Das Programm zielt darauf ab, dass sich die Parlamente der Entwicklungsgemeinschaft im Südlichen Afrika in einen Budgetprozess einbringen, der unabhängige und vergleichende Informationen und Länderansprüche bereits in der ex-ante Phase verstärkt berücksichtigt. Es soll Abgeordneten, Ausschüssen und Parlamentsmitarbeter_innen durch die Bereitstellung von Daten, den Raum zum Dialog und einem kontinuierlichen Capacity-building zugute kommen.

Letztendlich sollen die Parlamente besser in der Lage sein, die Allokation von staatlichen Ressourcen für Armutsbekämpfung und nachhaltige Entwicklung mitzubestimmen und zu überwachen.

Nähere Informationen auf der AWEPA Homepage.
 
Hinweise und Veranstaltungen

2016: African Year of Human Rights
 
Auf dem 26. Gipfeltreffen der Afrikanischen Union in Addis Abeba im Jänner wurde das Jahr 2016 zum Afrikanischen Jahr für Menschenrechte mit speziallem Fokus auf den Rechten der Frauen als Thema ausgerufen. Dies gilt als bewusster Schritt, um auf die zahlreichen Herausforderungen hinzuweisen, die hinsichtlich Geschlechtergleichstellung weltweit, auch in Afrika, noch zu bewältigen sind.

Die Sicherung von Frieden, wirtschaftlicher und sozialer Fortschritt oder die Durchsetzung der Menschenrechte erfordern die aktive Teilnahme, Gleichheit und Entwicklung von Frauen. Es ist wichtig, Gesetze und Institutionen zu schaffen bzw. zu stärken, die die zentrale Rolle der Frauen für die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Zukunft der einzelnen Länder anerkennen und sicherstellen.

Homepage der Afrikanischen Union.
The Ethiopian Herald "Africa: Securing Women's Rights Through Gender Equality"
 
Verschleiert? Unser Bild von Frauen im Islam.
 
Die stärkere Unterdrückung von Frauen im Islam erscheint im Westen als recht unumstrittene Wirklichkeit – Kopftuch und Schleier gelten als sichtbares Symbol dafür. Im Kontrast dazu wird die Gleichberechtigung der Geschlechter in westlichen Gesellschaften als recht fortgeschritten wahrgenommen. Doch ist es so einfach? In diesem Workshop wollen wir uns mit dem Bild auseinandersetzen, das wir uns von Frauen und von Geschlechterverhältnissen im Islam und in islamischen Gesellschaften machen.

Workshop unter der Leitung von Dr. Katharina Novy gemeinsam mit Mag.a Ines Hofbauer.

Wann: 22. April 2016, 9:00 bis 17:00 Uhr
Wo: Webgasse 45, 1060 Wien

Nähere Infos auf perspektiven verändern.
 
CROSSROADS
 
Festival für Dokumentarfilm und Diskurs
 
Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden sozial-ökologischen Krise und fortschreitenden Entdemokratisierung lädt das Forum Stadtpark mit der fünften Ausgabe des Crossroads Festivals erneut zur Auseinandersetzung mit entscheidenden Entwicklungen der Gegenwart ein. Neben aktuellen Krisenfolgen macht die Auswahl prämierter Dokumentarfilme vor allem auch Menschen, Initiativen und Bewegungen sichtbar, die sich für gesellschaftliche Alternativen und ein gutes Leben für Alle einsetzen. Mit beeindruckenden Bildern werden inspirierende Geschichten erzählt, die Handlungsmöglichkeiten aufzeigen und zum Aktivwerden ermutigen.

Wann: 1. bis 10. April 2016
Wo: FORUM STADTPARK, Stadtpark 1, 8010 Graz

Nähere Informationen und Programm auf der Homepage.