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Inhalt 1/2018
Editorial
Beiträge
Michael Obrovsky: Österreichische EU-Präsidentschaft 2018
James Makie et. al: Afrika-Europe Relations - A Chance to get it right
Niels Keijzer & Lorand Bartels: Politische Implikationen von Post-Cotonou
Parlamentarischer NordSüdDialog
Parlamentarische Kooperation mit Zambia
Schwerpunkt: Global Citizenship Education
DIALOG Event "SDG 4.7 - Global Citizenship Education"
Global Citizenship Education in Österreich
Hinweise und Veranstaltungen
Aktionstage Politische Bildung
Braucht Afrika einen Marshall-Plan?
Realizing Education's Promise
Editorial
Liebe Leserinnen und Leser!

Mit unserem inhatlich adaptieren Newsletter möchten wir Sie über Inhalte und Aktivitäten des Parlamentarischen NordSüdDialogs informieren. Ein Fokus des Projekts ist die Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen für die Erreichung des Sustainable Development Goals 4 (Hochwertige Bildung für alle) in Österreich und im Partnerland Sambia. Mehr dazu lesen Sie im aktuellen Schwerpunkt: Global Citizenship Education.
 
Auf EU-Ebene beginnen dieses Jahr die Verhandlungen zur Zukunft des AKP-EU Partnerschaftsabkommens (Cotonou-Abkommen mit 79 Ländern in Afrika, Karibik und Pazifik). Die entscheidende Phase fällt in die Zeit der österreichischen EU-Präsidentschaft. Die Beiträge beleuchten zentrale Fragestellungen, die sowohl Inhalte, institutionelle Anforderungen als auch Vorstellungen der jeweiligen Partner betreffen.
 
Beiträge
Michael Obrovsky: Österreichische EU-Präsidentschaft 2018
Im Aktuellen Kommentar der Österreichischen Forschungsstiftung für Internationale Entwicklung beleuchtet der Autor den Gestaltungsspielraum Österreichs während der EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2018. In diesen Zeitraum fallen die Verhandlungen zu international wichtigen Themenbereichen, wie etwa das Post-Cotonou Abkommen, die Gemeinsame Agrarpolitik oder die Reflexion zur konkreten Umsetzung der SDGs in den EU-Institutionen. All dies bedarf einer entsprechenden Schwerpunktsetzung und auch inhaltlichen Vorbereitung der österreichischen Bundesregierung, die jedoch andere Aspekte in den Mittelpunkt stellt.

Michael Obrovsky: EU-Ratspräsidentschaft Österreichs: Innenpolitische Agenda oder aktiver Gestaltungsanspruch? Februar 2018.
 
James Makie et. al: Afrika-Europe Relations - A Chance to get it right
In ihrer Analyse sehen die Autor_innen die Verhandlungen über ein neues AKP-EU Partnerschaftsabkommen (Post-Cotonou Agreement) als Chance für Europa und Afrika die Basis für eine kohärentere Partnerschaft zu legen, in denen die gegenwärtigen politischen sowie institutionellen und finanziellen Limitationen aktueller Rahmenwerke überwunden werden können. Im Artikel werden sowohl globale Aspekte wie internationaler Handel oder Migration, als auch interne Prozesse wie die bevor stehende Reform der African Union und die Verhandlungen über das EU-Budget berücksichtigt.

James Mackie, Martin Ronceray and Lidet Tadesse: Challenges for Africa-Europa Relations. A chance to get it right. European Centre for Development Policy Management, January 2018.
 
Niels Keijzer & Lorand Bartels: Politische Implikationen von Post-Cotonou
Abhängig von der letztendlichen Fassung des Abkommens zwischen der EU und den AKP Staaten (Afrika, Karibik, Pazifik) wird dieses politische und rechtliche Implikationen nach sich ziehen (müssen). Die Autoren argumentieren, dass im Gegensatz dazu die Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Beziehungen und Verträge (EPAs, Economic Partnership Agreements) relativ gering sein werden - ob mit oder ohne konkretes Ergebnis der Verhandlungen.

Niels Keijzer & Lorand Bartels: Assessing the Legal and Political Implications of the Post-Cotonou Negotiations for the Economic Partnership Agreements. Bonn 2017.
 
Parlamentarischer NordSüdDialog
Parlamentarische Kooperation mit Zambia
Im Februar fanden im Rahmen der parlamentarischen Kooperation zwischen dem Österreichischen Parlament und der National Assembly of Zambia (NAZ) intensive Arbeitsphasen in Lusaka, Sambia, statt. Zum einen wurde daran gearbeitet, ein "Educational Programme for School Children visiting the National Assembly of Zambia" zu definieren. Frau Sari Krammer von der Abteilung Politische Bildung des österreichischen Parlaments fungierte als Expertin und Moderatorin dieses Arbeitspakets.
 
Der Workshop zur Erarbeitung eines "ICT Strategic Plan for NAZ" wurde von Peter Reichstädter, dem Leiter der IT Abteilung des österreichischen Parlaments, geleitet. Auch bei dieser Zusammenarbeit ist die Einbeziehung der Zielgruppen und der Anwender_innen der ICT Dienstleistungen von zentraler Bedeutung für die Gewährleistung einer effizienten und nachhaltigen Strategie.

National Assembly of Zambia: ICT Workshop to formulate a National Assembly New ICT Strategic Plan. Homepage NAZ, February 2018.
 
Schwerpunkt: Global Citizenship Education
Weltweit zusammenhängende Herausforderungen machen es notwendig, globale Fragen und Interdependenzen zu verstehen und diese sensibilisiert zu reflektieren. Global Citizenship Education (GCE) als global orientierte politische Bildung gewinnt in diesem Zusammenhang international zunehmend an Bedeutung. Bildung muss Menschen befähigen, sich kritisch mit Phänomenen der Globalisierung auseinanderzusetzen. GCE soll dabei unterstützen, Komplexität und Vielfalt an Perspektiven zu verstehen und mit den eigenen Lebenswelten in Zusammenhang zu bringen bzw. individuelle und kollektive Handlungsspielräume einzuordnen.
 
DIALOG Event "SDG 4.7 - Global Citizenship Education"
Bildung ist der Motor gesellschaftlicher Veränderung. Das SDG 4.7 soll sicherstellen, dass alle Lernenden durch Bildung das Wissen und die Fähigkeiten erlangen, nachhaltige Entwicklung zu unterstützen. Die Politik und die Gesellschaft sind gefordert, die Rolle von Bildung in dieser Hinsicht zu stärken.
 
Bei der Veranstaltung am 11. Dezember 2017 im Presseclub Concordia unterstrichen Bildungsexpert_innen aus Wissenschaft, Schule und außerschulischer Bildungsarbeit die Notwendigkeit einer Global Citizenship Education, denn die Ebene des Nationalstaates ist nicht mehr der alleinige Bezugsrahmen in einer globalisierten Welt.
 
Ein Resümee der Veranstaltung war die Erkenntnis, dass es in Österreich zahlreiche Einzelinitiativen und -aktivitäten gibt, sowohl in Bezug auf die SDGs generell als auch mit Hinblick auf GCE. Diesen fehlt jedoch der Überbau einer integrativen Gesamtstrategie, die globale Bildung nachhaltig im System verankert.

Werner Wintersteiner: Global Citizenship Education, PPP der Keynote beim DIALOG Event des Parlamentarischen NordSüdDialogs, Dezember 2017.
 
Global Citizenship Education in Österreich
Die UNESCO hat Global Citizenship Education im Jahr 2013 zu einer ihrer pädagogischen Leitlinien ernannt. Die österreichische UNESCO-Kommission unterstützt die Umsetzung der Agenda 2030 in Österreich, vor allem auch im Bereich Bildung, u.a. durch den Fachbeirat „Transformative Bildung/Global Citizenship Education“.

Das Portal für Globales Lernen in Österreich bietet umfangreiche Informationen zu GCE in Österreich und auf internationaler Ebene. Die Strategiegruppe Globales Lernen existiert seit dem Jahr 2003.

Es beschäftigen sich noch zahlreiche NGOs, Plattformen, inter- und transdisziplinäre Arbeitsgruppen mit dem Thema Globale Bildung. Auch die österreichische Entwicklungszusammenarbeit (OEZA) unterstützt bildungspolitische Initiativen mit dem Schwerpunkt Global Citizenship Education, u.a. durch folgende Projekte (Auswahl):
 
BAOBAB - Bibliothek zu Globalem Lernen
SÜDWIND - Globales Lernen in der Grundschule
KommEnt - Globalisierung verstehen, Transformation unterstützen
 
Hinweise und Veranstaltungen
Aktionstage Politische Bildung
Die Aktionstage Politische Bildung sind eine bundesweite Kampagne des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung und werden von Zentrum polis – Politik Lernen in der Schule koordiniert. 2018 konzentriert sich die Kampagne u.a. auf Aktivitäten in den Bundesländern und auf Online-Angebote. Hauptzielgruppen sind Lehrkräfte, Studierende, Schüler_innen, Expert_innen und fallweise die breite Öffentlichkeit. 

2018 finden die Aktionstage bereits zum 16. Mal im Zeitraum von 23. April bis zum Europatag am 9. Mai statt.

Zentrum Polis - Homepage.
 
Braucht Afrika einen Marshall-Plan?
Im Kontext der Debatte um Flucht und Migration aus Afrika werden unterschiedliche Forderungen laut, u.a. auch jene nach einem "Marshall-Plan für Afrika“. Welche Voraussetzungen und welche mögliche sinnvolle Maßnahmen zur Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklung in Afrika existieren in der politischen Realität?
 
Der Referent, Prof. em. Dr. Robert Kappel (Institut für Afrikanistik der Universität Leipzig, Präsident des GIGA German Institute of Global and Area Studies in Hamburg) diskutiert auch vor dem Hintergrund fortgeschrittener Überlegungen in Deutschland (Stichwort: Compact for Africa).

Datum: Donnerstag, 08. März 2018, 18.00 - 20.00 Uhr
Veranstaltungsort: C3, Sensengasse 3, 1090

ÖFSE - Homepage.
 
Realizing Education's Promise
Der World Development Report 2018 stellt das Thema Bildung in den Fokus und analysiert eingehend die Zusammenhänge zwischen Bildung und Entwicklung, sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Bildung ist die Voraussetzung für Produktivität, Innovation, Selbsbestimmung und gesellschaftliche Kohäsion. Einschulungsraten geben jedoch nur bedingt Auskunft über Bildung. Entscheidend ist deren Inhalt und Qualität. 
 
"This learning crisis is a moral crisis. When delivered well, education cures a host of societal ills. For individuals, it promotes employment, earnings, health, and poverty reduction. For societies, it spurs innovation, strengthens institutions, and fosters social cohesion." (WDR, 2018).
 
International Bank for Reconstruction and Development/The World Bank: Learning to Realize Education's Promise. World Development Report, Washington 2018.

World Development Report - Key messages: Video.