Parlamentskorrespondenz Nr. 531 vom 16.05.2018

Fairtrade-Ausstellung im Parlament schafft Bewusstsein für globale Zusammenhänge

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka: Fairtrade trägt wesentlich zum Kampf gegen Ausbeutung von Menschen und Natur bei

Wien (PK) - Vor der heutigen Plenarsitzung des Nationalrats begann der Arbeitstag für die Abgeordneten mit einem gesunden Frühstück, das obendrein aus fair gehandelten Produkten bestand. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka eröffnete in Anwesenheit der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures und zahlreicher Abgeordneter die Fairtrade-Informationsausstellung im Ausweichquartier des Parlaments in der Hofburg.

Die Präsentation von Fairtrade-Produkten im Parlament sei eine gute und lange Tradition, sagte Sobotka. Er schätze die Produkte sehr, Fairtrade trage wesentlich zur Bewusstseinsbildung im Hinblick auf den globalen Zusammenhang von Wirtschafts-, Sozial- und Nachhaltigkeitspolitik bei. "Es ist wichtig zu wissen, woher die Produkte kommen und unter welchen Bedingungen sie erzeugt wurden", so der Nationalratspräsident. "Fairtrade ist mehr als nur ein Gütesiegel für Produkte. Fairer Handel schafft bessere Arbeitsbedingungen und stellt einen wesentlichen Aspekt  im Kampf gegen Kinderarbeit und Ausbeutung von Mensch und Natur dar. Er fördert ökologische Nachhaltigkeit und steht für Produkte von auserlesener Qualität".

Die Fairtrade-Informationsausstellung findet seit 2007 im Parlament statt. Vor 25 Jahren wurde Fairtrade Österreich gegründet und der erste fair gehandelte Kaffee kam in die heimischen Supermärkte. Heute kennen 90 % der ÖsterreicherInnen das Fairtrade-Siegel. Das Ziel von Fairtradeist, dass Kleinbauernfamilien und Beschäftigte auf Plantagen im globalen Süden ein sicheres und gutes Leben führen und über ihre Zukunft selbst bestimmen können, und zwar durch faire Preise für ihre Anbauprodukte und menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Mit zahlreichen Kampagnen und Bildungsangeboten hat Fairtrade zu einem veränderten Bewusstsein beigetragen.

Jeder Einzelne, aber insbesondere auch die Politik tragen Verantwortung für einen fairen Welthandel, betonten Helmut Schüller, Vorstandsvorsitzender von Fairtrade Österreich und  Andrea Schlehuber, Geschäftsführerin der EZA Fairer Handel GmbH. "Es geht um ein Aufwecken der KonsumentInnen, aus ungerechten Verhaltensweisen auszusteigen," warb Schüller für den Kauf fair hergestellter und gehandelter Produkte. Man lege einen großen Wert auf den direkten Kontakt mit den ProduzentInnen, ergänzte Schlehuber, die auch darauf hinwies, dass Fairtrade ganz wesentlich zu einer besseren Ausbildung der Menschen, zu einer besseren Qualität der Produkte und damit auch zu Arbeit und Leben in Würde beitrage.

Fairtradeist ein etabliertes und funktionierendes System im globalen Handel und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erfüllung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals). Die Entwicklungsziele (Agenda 2030, Nachhaltigkeitsziele) sind auch in Österreich entsprechend den nationalen Rahmenbedingungen bis 2030 umzusetzen.

Die Fairtrade-Ausstellung im Parlament bietet die Möglichkeit, sich über Ziele, Strukturen und Auswirkungen des fairen Handels sowie über die Sustainable Development Goals und den Parlamentarischen NordSüdDialog zu informieren. Die zahlreich gekommenen Gäste nahmen denn auch die Gelegenheit wahr, sich bei der Fairtrade-Veranstaltung über Hintergründe zu Produktion, Vertrieb und Verkauf von Fairtrade-Produkten zu informieren. Selbstverständlich wurden auch heuer wieder Fairtrade-Lebensmittel zur Verkostung und zum Verkauf angeboten. Zudem lagen Bücher für alle Altersstufen zu den Themen Nachhaltigkeit und gesundes Kochen auf. (Schluss) red

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