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Zweites MitarbeiterInnentraining im Rahmen des Parlamentarischen Nord-Süd Dialogs

Ein Schwerpunkt des Projekts Parlamentarischer Nord-Süd Dialog ist die politisch-technische Kooperation mit dem Partnerparlament in Mosambik. Diesem Auftrag folgend fand bereits zum zweiten Mal ein Training für zwei Mitarbeiterinnen des mosambikanischen Parlaments im österreichischen Parlament statt, mit dem Ziel, die Kapazitäten der mosambikanischen MitarbeiterInnen und Abteilungen hinsichtlich parlamentarischer Standards zu stärken.

Die beiden Trainees, Isabel de Nascimento, Mitarbeiterin der IT-Abteilung und Abiba Chutumia, Mitarbeiterin des Legislativen Dienstes erhielten während ihres Besuches vom 9. bis zum 20. November 2009 Einblicke in Strukturen, Abläufe und Systeme verschiedener Abteilungen des österreichischen Parlaments, darunter dem Internationalen Dienst, dem Wissenschaftlichen Dienst, der Parlamentsbibliothek, dem Parlamentsarchiv, dem Besucherzentrum, der PR-Abteilung sowie dem Grünen Klub und dem SPÖ Klub. Weiters besuchten sie die Demokratiewerkstatt, die E-Rechts Abteilung des Bundeskanzleramtes, die Nationalbibliothek, und die Politische Akademie der ÖVP. Als besondere Ehre empfanden es die beiden Gäste, dass sie auch von Parlamentspräsidentin Barbara Prammer empfangen wurden.

Informationen über das Parlamentarische System in Österreich, Plenums- und Ausschussarbeit, Bücherei und Archiv, E-Recht, Gesetzgebungsverfahren, sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit wurden von ExpertInnen der jeweiligen Abteilung in einem anschaulichen Dialog dargelegt und Anknüpfungspunkte zu den Gegebenheiten in Mosambik und Afrika gesucht. So konnten beispielsweise Möglichkeiten der Nutzung von bereits vorhandenen bzw. in kontinuierlicher Entwicklung befindlichen elektronischen Systemen des UNDESA-Programms für Afrika erörtert werden.

Die beiden Mitarbeiterinnen empfanden das Programm als äußerst intensiv und sowohl auf persönlicher Ebene als auch im Hinblick auf ihre Arbeitsbereiche als gewinnbringend. Wie bereits beim ersten Training zweier mosambikanischer Parlamentsmitarbeiter im Juni weckte auch dieses Mal das E-Rechts-System des österreichischen Parlaments, das europaweit zu den führenden Systemen gehört, großes Interesse. Aus Sicht der Mitarbeiterin des Legislativen Dienstes würde die Einführung eines derartigen Systems zahlreiche Probleme und Mängel des mosambikanischen Gesetzgebungsverfahrens beseitigen, und zu mehr Effizienz und Transparenz beitragen. Die IT-Expertin de Nascimento sieht jedoch die technischen Voraussetzungen für die Implementierung sowohl in Bezug auf Hardware als auch auf Software als derzeit nicht gegeben an. In diesen Bereichen würde das mosambikanische Parlament auf Unterstützung angewiesen sein. Dasselbe würde ebenfalls für die entsprechend notwendigen Schulungen der MitarbeiterInnen gelten.

Im Falle einer Fortführung der technischen Kooperation über die aktuelle Projektperiode (bis Juni 2010) hinaus, wurde es daher von allen, an der Abschlussbesprechung teilnehmend Beamten, als wichtig angesehen, dass bei zukünftigen Trainings noch detaillierter auf die fachspezifischen Bedürfnisse der einzelnen KollegInnen eingegangen werden soll. 

Mit dem gegenseitigen Wunsch, dass es zu einer Fortführung der technischen Kooperation kommt, wurde der zweiwöchige Aufenthalt erfolgreich beendet.