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Auch österreichische WirtschaftsvertreterInnen setzen sich für Einhaltung der Entwicklungshilfe-Ziele ein

Einsparungen bei Bildung, Sozialem, Umwelt und Pflege sind weder notwendig noch konjunkturell sinnvoll. Im Gegenteil: Sie würden noch mehr Menschen in Armut stürzen und dringend notwendige Maßnahmen für sozialen Ausgleich oder Umweltschutz verhindern.

Auch Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit (EZA) stehen erneut auf der Einsparungs-Agenda, obwohl gerade dieser Bereich in den vergangenen Jahren massiv zur Ader gelassen wurde. Jetzt fordern prominente WirtschaftsvertreterInnen von der Bundesregierung mehr Engagement für die EZA.

Die kürzlich gegründete „Initiative Entwicklung“ (www.initiative-entwicklung.at) setzt sich für die Einhaltung der Entwicklungshilfe-Ziele durch die Bundesregierung ein. Denn Österreich ist derzeit Spitzenreiter bei den EZA-Kürzungen und setzt lediglich 0,3 statt 0,7% des Bruttonationaleinkommens für EZA ein. Jetzt bekommt die Initiative starke Schützenhilfe von prominenten Vertretern aus der Wirtschaft:

WU-Rektor Christoph Badelt wünscht nicht nur die Aufrechterhaltung, sondern den Ausbau der EZA: „Entwicklungshilfe ist auch ökonomisch grundvernünftig, weil nur Länder und Gesellschaften, die gute ökonomische Grundlagen haben, langfristig als Wirtschaftspartner und politische Partner in Frage kommen.“

Claus J. Raidl, Generaldirektor der Böhler-Uddeholm AG, kritisiert, dass „Österreich (…) seine internationalen Verpflichtungen zur öffentlich finanzierten Entwicklungszusammenarbeit in wirtschaftlich besseren Zeiten nicht eingehalten“ hat. Er gibt weiters zu Bedenken, dass „öffentliche Entwicklungszusammenarbeit eine notwendige Investition in die Zukunft globaler Beziehungen ist, die sich langfristig rechnet.“

Christoph Leitl, Präsident der Wirtschaftskammer: „Stärkung von Bildung, Gesundheit, Einkommen und Teilhabe breiter Bevölkerungsteile in Wirtschaft und Politik tragen zu Stabilität bei und bieten ein positives Umfeld  für wirtschaftliche Aktivitäten. In der globalisierten Welt von heute braucht es mehr Internationalisierung statt Vertretung kurzsichtiger nationaler Interessen. Entwicklungszusammenarbeit und Entwicklungspolitik sind ein wesentlicher Teil zur Mitgestaltung globaler Prozesse.“

Herbert Stepic, Vorstandsvorsitzender von Raiffeisen International, stellt fest, dass „die Lebensbedingungen in den ärmsten Ländern nachhaltig zu verbessern, eine gesellschaftliche Verpflichtung für wohlhabende Staaten“ ist.

Unternehmensberater Othmar E. Hill meint zur Situation der EZA in Österreich: „Es ist klar, dass neben moralischen und ethischen Überlegungen schlicht die Vernunft uns alle dazu zwingen wird, sich des Themas mehr anzunehmen, anstatt es zu vernachlässigen.“

Apropos: Großbritannien zeigt, dass es auch in Zeiten des rigorosen Sparens anders geht, wenn der politische Wille vorhanden ist: Die britische Regierung hat jetzt beschlossen, das 0,7 % Ziel bis 2013 zu erreichen und dafür das Budget für Entwicklungszusammenarbeit bis 2014/15 um insgesamt 35% (!) aufzustocken.

Diese und weitere Statements sind vollständig auf www.initiative-entwicklung.at/index.php?id=4 nachzulesen.

Weitere UnterstützerInnen der Initiative Entwickung:

Martin Amanshauser, Journalist und Autor
Petra Bayr, Nationalratsabgeordnete (SPÖ)
Ulrich Brand, Professor für Internationale Politik, Universität Wien
Franz Fischler, Präsident des Ökosozialen Forums und ehemaliger EU-Kommissar
Franzobel, Schriftsteller
Martin Gerzabek, Rektor BOKU Wien
Franz Glaser, Nationalratsabgeordneter (ÖVP)
Johannes Gutmann, Gründer und Geschäftsführer der Sonnentor Kräuterhandels GmbH
Sybille Hamann, Journalistin
Karl Markovics, Schauspieler
Michaela Moser, Armutskonferenz
Chris Lohner, Moderatorin und Autorin
Gertraud Pichler, Präsidentin der Soroptimistinnen Österreich
Manuel Rubey, Schauspieler
Ludwig Schwarz, Bischof
Judith Schwentner, Nationalratsabgeordnete (Die Grünen)
Otto Tausig, Künstler
Sepp Wall-Strasser, ÖGB

Die Initiative Entwicklung:
Die Initiative - die vom Center of Development Research an der BOKU Wien, der Kommission für Entwicklungsfragen sowie den beiden Dachverbänden AG Globale Verantwortung und Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz (KOO) gegründet wurde - setzt sich für die Einhaltung der ratifizierten Beschlüsse und internationalen Abkommen durch die Republik Österreich ein. Das bedeutet, dass Österreich den zugesagten Beitrag zur Erreichung der Millenniums-Entwicklungsziele (0,7%) leisten und diese gesetzlich verankern muss.

Jede/r kann die Petition auf www.initiative-entwicklung.at unterzeichnen und so dem Kampf gegen weltweite Armut ihre/seine Stimme geben!