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Präsentation des Ratgebers für Nichtregierungsorganisationen
Korruptionsvermeidung in der Entwicklungszusammenarbeit

Korruption wurde in der Entwicklungszusammenarbeit über viele Jahrzehnte ignoriert und tabuisiert. Erst in den letzten Jahren hat sich die Situation grundlegend geändert. Maßgeblich beeinflusst wurde dieser Prozess durch die Gründung von Transparency International in den 1990er-Jahren sowie insbesondere auch durch die Debatten über die Effektivität der Entwicklungszusammenarbeit. Es wurde erkannt, dass Korruption nicht nur ein weit verbreitetes Phänomen, sondern auch ein Entwicklungshemmnis mit massiven wirtschaftlichen, sozialen und politischen Konsequenzen ist. Die Weltbank bezeichnet Korruption heute als das größte Entwicklungshindernis überhaupt. Laut Weltbank-Institut gehen geschätzte 1.000 Milliarden USDollar jährlich allein durch Bestechungszahlungen im internationalen Geschäftsverkehr verloren.

Massive Korruption untergräbt die Leistungsfähigkeit öffentlicher Institutionen, schreckt Investoren ab, hemmt die Entwicklung des Privatsektors, verstärkt soziale Ungleichheit, untergräbt rechtsstaatliche und demokratische Strukturen sowie Menschenrechte und trägt zu politischer Instabilität und letztlich auch Konflikten bei. Korruption unterminiert aber auch die Effektivität von Gebermaßnahmen und -initiativen, vor allem dann, wenn in hoch korrupten Ländern agiert wird.

Einige Fälle der letzten Jahre zudem verdeutlichen, dass der Missbrauch von Geldern in den Reihen der Geber bzw. in der Zusammenarbeit mit Partnern nicht auszuschließen ist. Davon betroffen sind sowohl staatliche als auch nicht-staatliche Organisationen. Das Austrian Chapter von Transparency International (TI-AC), die Austrian Development Agency (ADA), die Agentur der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, und einige österreichische Nichtregierungsorganisationen (NRO) (Caritas Österreich, Licht für die Welt, Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für internationale Entwicklung und
Mission, Österreichisches Rotes Kreuz, Kindernothilfe, HORIZONT3000, Globale Verantwortung) haben daher in den letzten Monaten in einem Arbeitskreis intensiv darüber diskutiert, welche internen Maßnahmen NRO setzen bzw. welche Regelungen und Strukturen sie einführen können, um Korruption in der Entwicklungszusammenarbeit zu vermeiden.

Als Ergebnis entstand der Ratgeber „Korruptionsvermeidung in der Entwicklungszusammenarbeit – ein Ratgeber für Nichtregierungsorganisationen“, der nun einem breiten Publikum präsentiert wird. Die AutorInnen stützten sich dabei weitgehend auf einen Ratgeber zur Vermeidung von Korruption, der von der NRO Brot für Alle und dem Schweizer nationalen Chapter von Transparency International ausgearbeitet wurde.

Programm:

Begrüßung:
Eva Geiblinger, Vorstandsvorsitzende von Transparency International, Austrian Chapter (TI-AC)
Brigitte Öppinger-Walchshofer, Geschäftsführerin der Austrian Development Agency (ADA)

Vorträge:

Hans Jörg Bauer, Vorstand von Transparency International, Austrian Chapter (TI-AC)
Alexander Böckmann, Transparency International, Austrian Chapter (TI-AC)
Georg Lennkh, Präsident von CARE Österreich

Zeit: 13. Juni 2012, 15.00 – 17.00 Uhr
Ort: Diplomatische Akademie Wien, Favoritenstraße 15a, 1010 Wien, Großer Festsaal

Weitere Informationen:

>>> Korruptionsvermeidung in der EZA