Falls Ihr Mailprogramm den Newsletter nicht richtig anzeigt, klicken Sie bitte hier.
Vortrag mit Diskussion: Scherzbeziehungen im Sahel Westafrikas - wie Konflikte durch Humor entschärft werden
Vortrag und Diskussion mit Dr. Erwin Ebermann, Universitätslehrer für afrikanische Entwicklungs-, Integrations- und Sprachfragen am Institut für Afrikanistik sowie am Institut für Kultur- und Sozialanthropologie der Universität Wien.
 
Ganz Afrika soll von ethnischen Auseinandersetzungen geprägt sein. Ganz Afrika? Nein, der zentrale Sahel, besonders Länder wie Mali oder Burkina Faso, zeigen eine außerordentlich gut funktionierende multiethnische Gesellschaft, welche auch die Polarisierung durch den Irak-Krieg nicht beeinträchtigen konnte.
 
Viele Maliens führen die innergesellschaftliche und zwischenethnische Harmonie auf die Existenz der so genannten Scherzbeziehungen zurück, welche erlauben, wildfremde Personen "auf den Arm zu nehmen" und dadurch Konflikten schon im Ansatz zu begegnen. Diese Scherzbeziehungen existieren auch zwischen verschiedenen Generationen, verschiedenen Völkern und sorgen für ein weitgehend lückenloses Netz von Beziehungen, in welchem Konflikte per Definition nicht durch Gewalt gelöst werden dürfen. Daher fördert UNESCO den Unterricht dieser Scherzbeziehungen in benachbarten Staaten, wie z.B. dem Senegal und Gambia, als Mittel der Friedenserziehung.

Zeit: Dienstag, 12. Oktober 2010, 19:00 Uhr
Ort: Afro-Asiatisches Institut (AAI) / Großer Saal, Türkenstraße 3, 1090 Wien


Genauere Informationen:


>>> AAI