Als weitere Ursache wird angeführt, dass der Großteil der ODA in Form von Entschuldungen und Beiträgen zu internationalen Finanzinstitutionen vom BMF abgewickelt wird, während Strategie und Planung beim BMeiA liegen. Zudem wird die Wirksamkeit der österreichischen ODA durch eine starke Fragmentierung untergraben. So erhielten 2009 insgesamt 136 Länder (von den 150, die für die ODA überhaupt in Frage kommen) öffentliche Entwicklungshilfeleistungen und im Jahr 2008 befanden sich nur 3 Schwerpunktländer unter den zehn Ländern, die am meisten österreichische ODA erhielten. Der Evaluierungsbericht kritisiert hierbei, dass diese Strukturprobleme nicht auf der österreichischen politischen Agenda stehen.
Unter diesen Umständen blieb die Umsetzung der Pariser Erklärung auf die länderprogrammierbare Entwicklungszusammenarbeit der ADA beschränkt, die langsame, aber gute Fortschritte mache. So lässt sich bei 45% der ADA-Verpflichtungen ein direkter Bezug zu den Prinzipien der Pariser Erklärung nachweisen, was ca. 5 Prozent der gesamten österreichischen ODA entspricht. Zudem wird die intrinsische Motivation der MitarbeiterInnen im öffentlichen Dienst wirksame EZA zu leisten hervorgehoben, wobei die Unterdotierung und schwache politische Unterstützung für die österreichische Entwicklungspolitik entmutigend wirke.
Der Evaluierungsbericht empfiehlt unter anderem, dass sich die österreichische Entwicklungspolitik in Richtung politisch gesteuerter Kohärenz der ODA neu positioniert. Die Kooperation zwischen den einzelnen Ministerien und der ADA soll ausgebaut und eine Stufenplan mit dem Ziel entwickelt werden, einen gesetzlich gebundenen, mehrjährigen Finanzrahmen für die gesamte ODA zu schaffen. |