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Vortrag: Ästhetik und Politik in der südafrikanischen Literatur
von Dorothea Steiner, Professorin am Institut für Englisch und Amerikanistik der Universität Salzburg und leitet dort den Arbeitsbereich FOCUS SOUTH AFRICA..

Die südafrikanische Literatur ist heute breit aufgefächert im Sinn des ‚Regenbogens'. Will man jedoch der wesentlichen Geste des Widerstands und seinen ästhetischen Ausformungen nachspüren, so sind zunächst die Stimmen grosser weißer dichterischer und denkerischer Zeitzeugen unüberhörbar. Während 1948 das politische Datum der Unmenschlichkeit signalisiert, verweisen die Titel der Anti-Apartheidliteratur auf die Wahrheit des Menschseins.

Der Bogen spannt sich vom "Cry the Beloved Country" (Paton) über die "Lying Days" der Apartheid (Gordimer), zum Kern des Problems im Bild des "Blood Knot" (Fugard) und wird als "Dry White Season" (Brink) und Angstszenario des "Waiting for the Barbarians" (Coetzee) greifbar. Wenn Fiktion "truer than life" ist (Gordimer), dann erzählen jene mit nicht weißer Hautfarbe die südafrikanische ‚Wahrheit' anders - nämlich afrikanisch (Mda) und genderspezifisch (etwa Wicomb, Magona). Als Albie Sachs' Aufruf "Preparing Ourselves for Freedom" (1990) zu einem ‚rebellischen Frühling' in der Kunstszene führte, wollte man vom ‚struggle'-Bewußtsein weg, hin zum "Ordinary" (Ndebele). Es zeigte sich jedoch, wie prägend die erinnerungskulturelle Dimension war. Ein Blick auf die Gegenwartslyrik (etwa de Kok, Ndlovu, Dixon, Hirson) erhärtet die These, daß Ästhetik weiterhin ein Bekenntnis zum Politischen mit einschließt.

Eine Veranstaltung zum 100. Gründungsjubiläum des African National Congress.

Zeit: Donnerstag, 26. April 2012, 19.00 Uhr
Ort: in der SADOCC-Bibliothek, 1040 Wien, Favoritenstraße 38/Stiege18/1

Weitere Informationen:

>>> SADOCC