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Sehr geehrte AWEPA-Mitglieder,
Liebe LeserInnen unseres Newsletters!
 

Am 24. Februar hat der Präsident Ugandas, Yoweri Museveni, mit der Unterzeichnung der Anti-Gay Bill die Kriminalisierung von Homosexuellen in seinem Land verschärft. Unsere KollegInnen, die Abgeordneten des ugandischen Parlaments, haben den Gesetzesentwurf zumindest dahingehend verändert, dass die Todesstrafe bei wiederholten homosexuellen Handlungen in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt wurde - maximal ein sehr kleiner Erfolg für die Menschenrechte. In der Folge verurteilte die westliche Welt die Diskriminierung von LGBTI und in zahlreichen Ländern brach eine Diskussion über weitere EZA mit Uganda aus.

Ich bin der Meinung, dass ein differenzierter Blick notwendig ist: Jede EZA zu stoppen, kann nicht die Lösung sein. Vielmehr ist es wichtig, die Zivilgesellschaft in deren Einsatz für die Menschenrechte und die Wahlfreiheit weiter zu unterstützen. Entwicklungszusammenarbeit einzustellen, die dazu beiträgt, die realen Lebensumstände der Menschen zu verbessern indem sie etwa mit sicherem Trinkwasser versorgt werden, wäre wohl wie das Kind mit dem Bad auszuschütten. Und der Präsident wäre von dieser Maßnahme wohl als letzter betroffen. Für die Zahlung von direkter Budgethilfe - also direkt in das Budget eines Staates - wäre aus meiner Sicht das unbedingte Einhalten der Menschenrechte durch die dortige Regierung unumgänglich. Dies tut Österreich im Falle Ugandas aber nicht. LGBTI-NGOs aus Uganda ersuchen dezidiert, Entwicklungsleistungen nicht einzustellen - einerseits um sie nicht noch mehr zu Sündenböcken im Land zu machen, andererseits weil EZA nicht als Disziplinierungsmittel eingesetzt werden soll.

Unsere KollegInnen im österreichischen Parlament sind bei den nächsten Plenartagen, genauer am 27. März, mit ganz anderen Themen der EZA konfrontiert: Es wird nämlich rechtzeitig vor Ostern wieder eine FAIRTRADE Ausstellung in der Säulenhalle geben, bei der Kleidung und Lebensmittel aus fairer Produktion zu kaufen sind.  Und weil aus Uganda unter anderem FAIRTRADE Kaffee und Tee kommt, könnten sich problemlose Berührungspunkte mit dem ostafrikanischen Land ergeben.

Mit besten Grüßen,

Abg. z. NR Petra Bayr, MA
Vorsitzende der AWEPA Sektion Österreich
Inhalt Newsletter Nr.44/2014
5. Generalversammlung der AWEPA Sektion im österreichischen Parlament
 
FAIRTRADE Ausstellung im Parlament am 27. März 2014
 
Runder Tisch "Political Foundations in Development Cooperation"
 

Projektpartnerschaft

On-the-job Training im mosambikanischen Parlament
 

AWEPA International

Agents of Change Unite against Female Genital Mutilation/Cutting
 

Veranstaltungen

Export Promotion or Development Policy?
 
Natur AG?
5. Generalversammlung der AWEPA Sektion im österreichischen Parlament
 
Die fünfte Generalversammlung wird am 25. März 2014 von 10:00 bis 11:30 im Lokal III im Parlament abgehalten. Alle AWEPA Mitlgieder der Sektion Österreich sind dazu herzlich eingeladen.

Agenda:
- Begrüßung durch AWEPA Vorsitzende Abg.z.NR Petra Bayr
- Bericht der AWEPA Vorsitzenden
- Diskussion des Berichts
- Vorstellung der zur Wahl stehenden Kandidat_innen
- Wahl der/des Vorsitzenden und der beiden Stellvertreter_innen
- Allfälliges
 
FAIRTRADE Ausstellung im Parlament am 27. März 2014
 
Die AWEPA Sektion Österreich lädt gemeinsam mit FAIRTRADE Österreich zu einer FAIRTRADE-Informationsausstellung in der Säulenhalle im Parlament. 

Die Eröffnung der Ausstellung mit einem fairen Frühstück aus Gebäck, Kaffee und Tee erfolgt um 8:30 Uhr durch Nationalratspräsidentin Barbara Prammer, Edeltraud Novy, Ehrenmitglied im Vorstand des Vereins FAIRTRADE Österreich, und Peter Hildebrand, Geschäftsführer von REITER Betten & Vorhänge GmbH.

Die Ausstellung mit dem Schwerpunkt Bekleidung informiert vor allem über Initiativen und Möglichkeiten, Kleidung und Textilien vom Rohstoff bis zur Verarbeitung ökologisch und sozial fair zu produzieren. Die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzent_innen aus den Ländern des Südens werden u. a. auf Postern thematisiert und die Aussteller_innen bieten FAIRTRADE-Produkte zur Verkostung und zum Erwerb an.
 
Runder Tisch "Political Foundations in Development Cooperation"
 
Am Dienstag, dem 18. März 2014, lud die AWEPA Sektion Österreich in Zusammenarbeit mit dem IUFE (Wiener Institut für Umwelt - Friede - Entwicklung) und ENoP (Euopean Nework of Political Foundations) zu einem Runden Tisch ins Parlament, der aus Gründen der NR-Sondersitzung bereits um 8 Uhr begann.

Inhalt des Runden Tisches ist die Präsentation des Positionspapiers „Political Foundations: Development Cooperation between State and Society“, das von einer Arbeitsgruppe des ENoP erstellt wurde.

Im Positionspapier wird argumentiert, dass politische Stiftungen als Brückenbauer zwischen politischen und gesellschaftlichen Sphären dazu beitragen können, die Lücke zwischen öffentlicher Politik, globalisierter Wirtschaft und der Zivilgesellschaft zu füllen. Politische Stiftungen haben Zugang zu politischen Prozessen und Entscheidungsträger_innen, sie operieren andererseits jedoch politisch unabhängig und sind transparente und glaubwürdige Partner der Zivilgesellschaft und von Interessengruppen.

Einen ausführlichen Bericht zum Runden Tisch finden Sie auf der Homepage sowie im nächsten Print-Newsletter der Parlamentarischen NordSüdDialogs.
 

Projektpartnerschaft

On-the-job Training im mosambikanischen Parlament
 
Im Rahmen der trilateralen Partnerschaft im Projekt Parlamentarischer NordSüdDialog reisten zwei Kollegen der IT-Abteilung des portugiesischen Parlaments, Sergio Andrade und Ruben Camilo, von 6. bis 13. März 2014 nach Maputo, um den im Vorjahr angekauften Server in Form eines On-the-job Trainings gemeinsam mit den Kolleg_innen des mosambikanischen Parlaments zu installieren. Die Zusammenarbeit in den einzelnen Workshops und Arbeitssitzungen verlief äußerst erfolgreich und es konnten alle geplanten Aktivitäten umgesetzt werden, wie z.B. die Installation der Help Desk Software, eines Druckerservers, WIFI Konfigurationen. Die Mission war ein wichtiger Beitrag zur Professionalisierung der Administration  in unserem Partnerparlament.

Foto: Die Kollegen bei der Arbeit am neuen Server (© Isabel Nascimento)

 

AWEPA International

Agents of Change Unite against Female Genital Mutilation/Cutting
 
Im Jahr 2014 startet AWEPA in Zusammenarbeit mit Plan International ein 4-Jahres-Programm zur Beendigung der weiblichen Genitalverstümmelung (FGM/C), das gemeinsam mit Plan Niederlande und den Plan Länderbüros in Ägypten, Äthiopien, Kenia und dem Sudan umgesetzt wird. Das Ziel dieses Programms ist es, die Aufgabe von FGM/C innerhalb einer Generation in ausgewählten Gemeinden in den genannten Ländern zu fördern. Im Programm kommt ein vielschichtiger Ansatz aus drei sich ergänzenden Ebenen (Parlament, zivilgesellschaftliche Organisationen und die Gemeinschaft/Haushalte) zur Anwendung.
 
Die Vorsitzende der AWEPA Sektion Österreich, Abg.z.NR Petra Bayr, ist Senior Parliamentary Advisor im Bereich FGM/C.

Nähere Informationen auf der AWEPA International Homepage.
 

Veranstaltungen

Export Promotion or Development Policy?
 
A Comparative Analysis of Soft Loan Policies in Austria, Denmark, Germany and the Netherlands.
 
Soft loans are an instrument of external finance, which has been extensively used by many OECD countries over the last decades. They are characterised by the combination of concessional financing and aid tied to procurement from the donor country. While in Austria soft loans are primarily seen as an instrument of export promotion, other European countries have used soft loans more explicitly as an instrument of development finance and aligned them with their development cooperation priorities. More recently, however, some important recipient countries of soft loans have graduated from the programmes.

Wann: 20.03.2014, 16.00 Uhr
Wo: C3, Alois Wagner-Saal, Sensengasse 3, 1090 Wien

Mehr Information >>> ÖFSE Homepage.
 
Natur AG?
Einführung in die Thematik der Finanzialisierung der Natur und Alternativen dazu
 

Seit ein paar Jahren entwickeln einige Regierungen, Ökonom_innen und internationale Institutionen einen neuen Ansatz, bei dem die Natur als „Ökosystem-Dienstleister“ angesehen wird. Unter dem Begriff „Green Economy“ und „Green New Deal“ werden diese Vorschläe der Öfentlichkeit vorgestellt. Dahinter verbirgt sich der Ansatz, die Verantwortung für die Risikobewertung zunehmend dem privaten Sektor und Marktmechanismen zu übertragen. Die Erhaltung der Natur soll in Zukunft eine Handelssache sein und die natürliche Umgebung nichts als eine Reihe handelbarer Güter und Dienstleistungen.

Nach dieser Logik stehen Dienstleistungen des Ökosystems nicht mehr gratis zur Verfügung. Die bisherigen Erfahrungen mit dem europäischen Emissionshandel zeigen jedoch: Marktbasierte Ansätze tragen keineswegs zur Lösung des Problems bei.

Vortrag von Jutta Kill, Expertin für Emissionshandel und Biodiversitäts-Offsetting
Moderation: Alexandra Strickner, Attac Österreich

Wann: Mittwoch, 2. April 2014, 18.30 Uhr
Wo: Neues Institutsgebäude (NIG), Hörsaal II, Universität Wien, Universitätsstraße 7, Erdgeschoss