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Sehr geehrte AWEPA-Mitglieder,
Liebe Leser_innen unseres Newsletters!

Die österreichische entwicklungspolitische Community ist heuer in der ohnehin dichten Zeit am Jahresende mit der Erarbeitung des 3 Jahresprogrammes (3JP) 2016-2018 zusätzlich beschäftigt. Das Außenministerium hat zu einem erfreulich breiten Prozess geladen und um Input für das neue 3JP von Vertreter_innen der Zivilgesellschaft, NGOs und der Wissenschaft, dem Parlament sowie anderen Ministerien gebeten. In Arbeitsgruppen haben Stakeholder nun die Möglichkeit, sich zu deren Arbeitsschwerpunkten einzubringen und tagen bis Mitte Jänner mit dem Ziel, auf einer Seite schlüssig darzulegen, warum sich die österreichische Entwicklungszusammenarbeit für gewisse Bereiche einsetzt und welche Aktionsbereiche wichtig sind. Zuletzt sollen konkrete Aktionen vorgeschlagen werden.

Der Prozess ist eine klare Verbesserung gegenüber der letzten Erarbeitung des 3 JPs, mehr Stakeholder sind eingebunden und es kann zu Austausch zwischen diesen kommen. Dem Auftrag des Regierungsprogramms, eine entwicklungspolitische Gesamtstrategie zu erarbeiten, wird der Prozess aber nicht gerecht. Dafür wird den einzelnen Akteur_innen zu wenig Ownership zugesprochen und der Prozess ist in ein zu enges zeitliches Korsett gezwängt. Eine Gesamtstrategie ist aber unerlässlich, um Kohärenz im Sinne von Entwicklung zu erzeugen: Nur wenn die jeweiligen österreichischen Betreiber_innen von Aktivitäten voneinander wissen, diese aufeinander abstimmen und sie sich nicht zu widerlaufen, kann Politikkohärenz funktionieren. Ich plädiere dafür den Schwung, der durch das Erarbeiten des nächsten 3 JPs entstanden ist, zu nutzen, um anschließend - also ab Herbst 2015 - einen gut durchdachten Prozess zur Erstellung einer österreichischen entwicklungspolitischen Gesamtstrategie zu nutzen, wie dies auch im Regierungsprogramm der Koalition festgeschrieben ist.


Mit besten Grüßen,

Abg.z.NR Petra Bayr, MA
Vorsitzende der AWEPA Sektion Österreich
 
Inhalt Newsletter Nr.50/2014
Menschen.Rechte.Wirtschaft
 
NordSüdDialogFORUM erschienen
 
AWEPA International

Managing Migration for Development
 
Veranstaltungen und Hinweise

Expeditionen ins afrikanische Österreich. Ein Reisekaleidoskop
 
Synthese-Bericht des UN-Generalsekretärs zur Post-2015 Entwicklungsagenda
 
Hamlet without the Prince of Denmark
 
Jenseits aller Grenzen: Ökonomie gegen Ökologie?
 
Frohe Feiertage wünscht der Parlamentarische NordSüdDialog!
 
Menschen.Rechte.Wirtschaft
 
Bei der Veranstaltung im österreichischen Parlament wurde die Studie „Menschen.Rechte.Wirtschaft. Rechtsgutachten zum Menschenrechtsschutz bei Auslandsaktivitäten österreichischer Unternehmen“ des Netzwerk Soziale Verantwortung (NeSoVe) präsentiert, in dem konkrete Handlungsanleitungen enthalten sind, wie man auf legistischer Ebene positive Veränderungen im Sinne der universellen Durchsetzung von Menschenrechten veranlassen kann.

Die Studie wurde von Miriam Saage-Maaß vom European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) in Berlin und Marieta Kaufmann vom Netzwerk Soziale Verantwortung vorgestellt. Seitens des Parlaments disktutierten Abgeordnete der SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grünen über die Inhalte und Vorschläge für einen effektiveren Menschenrechtsschutz bei Auslandsaktivitäten österreichischer Unternehmen.
 
Mehr Informationen und das Gutachten finden Sie auf der Homepage des Parlamentarischen NordSüdDialogs und des Netzwerk Soziale Verantwortung.
 
NordSüdDialogFORUM erschienen
 
Im November ist das NordSüdDialogFORUM als Nachlese zur Veranstaltung "Globale Partnerschaft für Entwicklung – ein österreichischer Beitrag zur Post-2015-Debatte“, die am 26. Mai im Parlament stattfand, erschienen. Darin enthalten sind die Historie und der aktuelle Stand des Prozesses zur Post 2015-Entwicklungsagenda, das österreichische 10-Punkte Programm, sowie Stellungnahmen des Leiters der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit im BMEIA, Botschafter Peter Launsky-Tieffenthal, und der AG Globale Verantwortung. Die Ergebnisse und Forderungen der vier Arbeitskreise sind ebenfalls zusammengefasst.
 
AWEPA International

Managing Migration for Development
 
In einem Video spricht Professor Paul Collier über die Notwendigkeit politischer Reformen in Bezug auf Migration, sowohl in Afrika als auch in Europa. Die derzeitigen Rahmenbedinugnen sind ökonomisch kontraproduktiv und teils menschenverachtend. 

Paul Collier ist britischer Wirtschaftswissenschaftler, Professor für Ökonomie und Öffentliche Verwaltung an der Blavatnik School of Government und Direktor des Zentrums für afrikanische Ökonomien an der Universität Oxford. Davor war er Leiter der Forschungsabteilung der Weltbank. Er gehört zu den führenden Experten für afrikanische Wirtschaft und der Ökonomien der Entwicklungsländer.
 
Seine Videobotschaft war Teil der 30-Jahres Konferenz von AWEPA International Anfang Oktober in Midrand, Südafrika.
 
Veranstaltungen und Hinweise

Expeditionen ins afrikanische Österreich. Ein Reisekaleidoskop
 
Haben Sie schon einmal daran gedacht, dass viele Jahrhunderte von Zusammenarbeit und Auseinandersetzung mit Afrika ihre Spuren auch innerhalb Österreichs hinterlassen haben? Denkmäler und Straßennamen, Architektur und bildende Kunst, Museen und Lokale legen Zeugnis dafür ab.

Einen „Reiseführer der besonderen Art“ zu über 500 afrikabezogenen Adressen in allen Bundesländern hat der Voristzende der SADOCC, Univ. Prof. Dr. Walter Sauer, vor kurzem vorgelegt. Die Erinnerungsorte erzählen Geschichten von Rassismus, Sklaverei und Exotisierung. Sauer geht es um die "Afrikabilder in unseren Köpfen", doch er weist auch darauf hin, dass das europäische Bild von Afrika nicht immer negativ war.

Weitere Informationen finden Sie hier.
 
Synthese-Bericht des UN-Generalsekretärs zur Post-2015 Entwicklungsagenda
 
In dem Anfang Dezember erschienenen Bericht "The Road to Dignity by 2030: Ending Poverty, Transforming All Lives and Protecting the Planet" weist der UN-Generalsekretär Ban Ki-moon darauf hin, dass wir in eine "era of transformation" eintreten, in der wir gemeinsame Anstrengungen für eine nachhaltige Zukunft unserer Erde unternehmen müssen, "which places people and planet at the centre, is underpinned by human rights, and supported by a global partnership.”

Parlamente werden in dem Dokument ebenfalls erwähnt, einerseits als Input-Geber in der Phase der Formulierung der Post-2015 Entwicklungsagenda, andererseits aber auch als wesentliche Akteure im Bereich des Monitorings und der Evaluierung in Bezug auf die gesteckten nationalen und internationalen Entwicklungsziele, d.h. "in a country-led, national component for accountability". Hierzu ist es auch wichtig, dass "parliaments must be strengthened to deepen democracy and carry out their constitutional mandates of oversight."

Den Bericht finden Sie hier.  
 
Hamlet without the Prince of Denmark
 
How development has disappeared from today’s "development" discourse
 
The ‘productive’ side was central in traditional development economics where development was seen as being largely about the transformation of the productive structure, with an important role played by industrialization in this process, and the social transformations resulting from this. But this side has become increasingly forgotten during the past three decades. The present discourses lack a vision of transformation in productive structure and are, consequently, unable to promote development.

Lecture with Ha-Joon Chang, Faculty of Economics, University of Cambridge.

Wann: 16. Dezember 2014, 18.00 bis 20.00 Uhr
Wo: C3 – Centre for International Development, Sensengasse 3, 1090 Wien
 
Jenseits aller Grenzen: Ökonomie gegen Ökologie?
 
In der globalisierten Wirtschaft des 21. Jahrhunderts besteht eine ökonomische und soziale Ungleichheit. Die beeindruckenden Wachstumsraten vieler Länder haben die Lebensbedingungen von Millionen der allerärmsten Menschen zwar etwas verbessert, viele Andere jedoch verarmen lassen und die Gesellschaft dieser Länder insgesamt ungleicher gemacht. Gleichzeitig warnen Wissenschaftler_innen vor einer nicht rückgängig zu machenden Klimaerwärmung.

Wie beurteilen der indische Soziologe und Umweltaktivist Ashish Kothari und die an der University of Greenwich lehrende türkische Ökonomin Özlem Onaran die derzeitigen (Um)Bruchlinien? Welche Chancen und Risiken ergeben sich daraus? Ist die kapitalistische Wachstumsökonomie mit ökologischen Grenzen versöhnbar? Gibt es Alternativen zum derzeit vorherrschenden Wirtschaftsparadigma – im (globalen) Süden ebenso wie im (globalen) Norden?

Wann: Dienstag, 20. Jänner 2015, 20.00 bis 22.00 Uhr
Wo: Diplomatische Akademie, Favoritenstraße 15a, 1040 Wien

Nähere Informationen finden Sie hier.
 
Frohe Feiertage wünscht der Parlamentarische NordSüdDialog!
 
Das Team des Parlamentarischen NordSüdDialogs wünscht Ihnen ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage und alles Gute für das kommende Jahr 2015!

 
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!