Was haben Griechenland, Argentinien und Nigeria gemeinsam? Sie waren oder sind Opfer massiver Steuerflucht. Über 50 Prozent aller illegalen Transaktionen werden nur getätigt, um Steuern zu vermeiden. Diese illegalen Finanztransaktionen stellen ein großes Problem für sog. Entwicklungsländer wie für Industrieländer dar. Vor allem Preismanipulationen, aber auch Kapitalflucht und Korruption sind dafür verantwortlich. Entwicklungsländer haben laut „Global Financial Integrity“ zwischen 2000 und 2009 dadurch rund 6,5 Billionen Dollar verloren. Das ist das Zehnfache der Mittel der öffentlichen Entwicklungszusammenarbeit. Aus afrikanischen Ländern flossen zwischen 1970 und 2008 zwischen 854 Milliarden und 1,8 Billionen Dollar illegal ab. Erleichtert wird das Parken und Verteilen von Geld durch Steueroasen bzw. „Schattenfinanzzentren“, die mit extrem niedrigen Steuersätzen, einem strengen Bankgeheimnis und/oder der möglichen Registrierung von Scheinfirmen KundInnen anlocken. Österreich wird in diesem Zusammenhang wegen seines Bankgeheimnisses immer wieder kritisiert.
Was kann gegen Steuerflucht unternommen und wie können ärmere Länder dabei unterstützt werden? Welche Gegenmaßnahmen haben Staaten vor allem im Rahmen der OECD bisher unternommen und wie sehen die Ergebnisse aus? Was passiert auf EU-Ebene? Wie agiert Österreich und wie ist die Verfolgung von illegalen Finanzflüssen möglich?
Begrüßung und Moderation:
Martina Neuwirth | VIDC-Wiener Institut
Podiumsdiskussion:
Grace Perez-Navarro | Stv. Direktorin, Zentrum für Steuerpolitik und –verwaltung, OECD (Paris)
Dereje Alemayehu | Vorsitzender Tax Justice Network Africa (Nairobi)
Michael Lang | Vorstand, Institut f. österr. und Internationales Steuerrecht, WU Wien (Wien)
Veranstaltungssprachen: Deutsch und Englisch mit Simultanübersetzung
Um Anmeldung wird gebeten:
toth@vidc.org
Zeit: Dienstag, 17. Jänner 2012, 18:00-20:00 Uhr
Ort: Haus der Musik, Seilerstätte 30, 1010 Wien