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Mitarbeitertraining für zwei Mitarbeiter des mosambikanischen Parlaments

Im Rahmen des Projekts Parlamentarischer Nord-Süd Dialog besuchten vom 25. Mai bis zum 6. Juni Dr. João Nabote Chuaio und Domingos Simba Nguele das österreichische Parlament. Grund des Besuchs war ein zweiwöchiges Training zur Stärkung der Kapazitäten der beiden Mitarbeiter des mosambikanischen Parlaments in unterschiedlichen Bereichen. In den einzelnen Einheiten des Trainings wurden die Strukturen, Aufgaben und Arbeitsfelder des österreichischen Parlaments dargelegt, wobei der Fokus auf den Themenbereichen Parlamentarisches System in Österreich, Plenums- und Ausschussarbeit, Bücherei und Archiv, E-Government, Gesetzgebungsverfahren, sowie Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit lag. 

Neben den offiziellen Trainingsbereichen konnten Dr. Chuaio und Herr Nguele aber auch Einblicke in die demokratiepolitischen Abläufe im Parlament und die darin involvierten Abteilungen und Institutionen gewinnen. Für die KollegInnen aus dem österreichischen Parlament war der Erfahrungsaustausch von besonderem Interesse, und es ergaben sich einige angeregte Gespräche über die Arbeitskultur und das Selbstverständnis parlamentarischer Arbeit. 

Das Training war so angesetzt, dass die beiden Kollegen aus Mosambik von MitarbeiterInnen aus verschiedenen Abteilungen betreut und in die jeweiligen Inhalte eingeführt wurden. Zudem besuchten sie u. a. den ÖVP Klub und den Klub der Grünen im Parlament, die Demokratiewerkstatt, die Österreichische Nationalbibliothek, die zuständige E-Law Abteilung des Bundeskanzleramtes sowie das Renner-Institut. Des Weiteren trafen Dr. Chuaio und Herr Nguele mit Nationalratspräsidentin Barbara Prammer und der AWEPA Sektion im Österreichischen Parlament zusammen. 

Die beiden Mitarbeiter empfanden das Programm äußerst intensiv und sowohl auf persönlicher Ebene als auch im Hinblick auf ihre Arbeitsbereiche als gewinnbringend. Sie kamen mit vielen Erwartungen nach Österreich und diese wurden laut ihrem Abschlussresümee vollständig erfüllt. Letztendlich war die Zeit zu knapp, um alle von mosambikanischer Seite gewünschten Bereiche und Abteilungen im Detail kennen zu lernen. Für ein nächstes Training wäre daher eine zusätzliche Woche wünschenswert, in der man sich praktisch mit den theoretischen Inhalten auseinandersetzen kann. 

Bei einem Farewell-Meeting im Parlament resümierten alle Beteiligten, dass das Training sehr gut vorbereitet und organisiert war und es keine Schwierigkeiten im Ablauf gab. Für die BeamtInnen auf österreichischer Seite war die Reflexion und Auseinandersetzung mit den Grundlagen ihrer eigenen Arbeit eine bereichernde Erfahrung, die sehr wertgeschätzt wurde. Auch der persönliche Kontakt mit Kollegen aus einem anderen Land wurde als bereichernd empfunden. 

Abschließend wurden noch Themen und Aufgabengebiete erörtert, in denen sich die Mitarbeiter eine Kooperation mit dem österreichischen Parlament und dessen Abteilungen wünschen, u. a. bei den Kostenvoranschlägen für den Ankauf und die Implementierung eines computerisierten administrativen Systems für das mosambikanische Parlament, bei der Unterstützung durch ExpertInnen in Bereichen der Öffentlichkeitsarbeit und politischen Bildung, oder bei der Einschulung und kontinuierlichen Weiterbildung der Verantwortlichen. 

Ein zweites Training von zwei weiblichen Mitarbeiterinnen des mosambikanischen Parlaments soll voraussichtlich Ende Oktober stattfinden.

Bilder des Trainings: