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Blood in the Mobile: Coltan und die Kriegswirtschaft - Wie viel Blut steckt in meinem Handy?
Filmgespräch (englisch) mit Regisseur Frank Piasecki Poulsen

Wir lieben unsere Handys, können uns das Leben ohne eines nicht mehr vorstellen. Die Auswahl der Modelle ist mittlerweile endlos. Aber die schöne Welt der Handys hat eine dunkle Seite. Ein wesentlicher Teil der Minerale, die für die Mobiltelefonherstellung notwendig sind, kommt oder kam aus dem Osten Kongos. Ohne den Rohstoff Coltan herrscht Funkstille. Die Elektronikindustrie braucht den Rohstoff für das Metall Tantal. Es wird für Kondensatoren für Handys, aber auch für Digitalkameras, Spielkonsolen, Laptops und Flachbildschirme verwendet. Die westlichen Industrienationen kaufen die so genannten Konfliktminerale und finanzieren dadurch auch einen Bürgerkrieg, der zwischen 2,5 und 5 Millionen Menschenleben gekostet hat.
 
Der dänische Filmemacher Frank Piasecki Poulsen machte sich auf den Weg in die Minen im Kongo, in die dunkle Seite der digitalen Welt. Er ist in eine Mine hinabgestiegen, in der Erwachsene und Kinder oft Tage lang in dunklen Tunneln graben. Der Lohn beträgt oft nur ein paar Cent. Die Gewinne aus dem Geschäft mit Coltan stecken andere ein. Poulsen konfrontiert Handy- Produzenten, Mobilfunkunternehmen und KonsumentInnen mit seinen Aufnahmen: Wer weiß von den katastrophalen Arbeitsbedingungen in den Mienen und den Verstrickungen mit dem Bürgerkrieg und was kann dagegen getan werden? Welche lokalen und globalen Initiativen gibt es, die sich für gerechte Arbeitsbedingungen und dafür, dass Rohstoffgewinnen nicht für die Finanzierung von Kriegen verwendet werden einsetzen? Welche Möglichkeiten gibt es anders mit Rohstoffreichtum umzugehen und sicherzustellen, dass die Gewinne der Bevölkerung zu Gute kommen?

Kommentare von:
Tim Steinweg, Center for Research on Multinational Corporations (SOMO), Initiative makeITfair, Niederlande
Mike Morris, PRISM, School of Economics, University of Cape Town, Südafrika

Moderation:
Franz Schmidjell (VIDC)

Zeit: Dienstag, 8. November 2011, 18:30 Uhr
Ort: Votiv Kino, Währingerstraße 12, 1090 Wien

Weitere Informationen:

>>> VIDC